Februar 11, 2023

750 Jahre Lemförde – das Jubiläumsjahr 1998

1998 feierten der Flecken Lemförde über das ganze Jahr in zahlreichen Veranstaltungen sein 750-jähriges Ortsjubiläum. Es war eine hervorragende Gemeinschaftsleistung von vielen Vereinen und Verbänden, engagierten Lemförderinnen und Lemfördern und der Gemeindeverwaltung. Gerade die großen Veranstaltungen wie der Festumzug, der mittelalterliche Markt und das Ritterturnier bleiben in Erinnerung.

750 Jahre Flecken Lemförde

Das Veranstaltungen begannen mit dem Neujahrsempfang, der bereits ganz im Zeichen des Jubiläums stand. Im Mai des Jahres liefen die Vorbereitungen aufs Festwochenende bereits auf Hochtouren. Werbematerialien wie Baseballmützen, T-Shirts, Schirme in den Fleckensfarben und Bierdeckel wurden angeboten. Neben einem "Rittertrunk" und einem Jubiläumssekt erweiterte nun ein "Jubiläumsbräu" das Angebot, das im Rahmen eines offiziellen "Bier-Anstichs" verkostet wurde.

Vom 15.-17. Juni weilte Marga Randall, geb. Silbermann im Flecken. Die gebürtige Lemförderin, die als Jüdin den Holocaust überlebt hatte, las aus ihrem Buch "Als sei es erst gestern geschehen".

Bürgermeister Öhlschläger und Vertreter des Fleckenrats bereisten, in historischen Kostümen gekleidet, Anfang Juli die umliegenden Städte und Gemeinden und luden zum Festwochenende ein.

Am 16. Juli stellte die Gemeinde Flecken Lemförde im Rathaus die Jubiläumsfestschrift "Flecken Lemförde" vor. Auf 372 Seiten informiert das reich illustrierte Werk des geschichtlichen Arbeitskreises unter der Leitung der Autoren Ludger von Husen und Horst Meyer in zahlreichen Beiträgen über die Gründung des Fleckens im Jahre 1248 und seine Entwicklung bis zur Gegenwart.

Festakt im Rittersaal

Am Tag darauf war es endlich soweit. "Lemförde feiert, feiern Sie mit!" Unter diesem Motto eröffnete Bürgermeister Friedrich Öhlschläger mit gutgelaunten Gästen, mit kurzweiligen Reden und dem Ausschank des Jubiläumsbiers am 17. Juli in einem Festakt das Festwochenende. Ein Gaukler und ein Herold versetzten mit ihren Kostproben und Klängen die geladenen Gäste zurück in die Zeit des Mittelalters.

Drei Tage lang verwandelten Kleinkunst, Musik und zahlreiche Stände und Bühnen die Hauptstraße in eine Festmeile.

Die Anwohner hatten ihre Straße festlich geschmückt

Der absolute Höhepunkt des vielfältigen Festprogramms aber war der prachtvolle Festumzug, der am 19. Juli bei herrlichem Sommerwetter mehrere tausend Gäste in den Flecken lockte, die die Straßen säumten. Mit zahlreichen tollen Ideen, selbstgeschneiderten Kostümen und in vielen Arbeitsstunden liebevoll gestalteten Festwagen trugen die Vereine, Straßenzüge, Schulen, Firmen, Spielmannszüge und auch einzelne Personen zum Gelingen bei. Gut zwei Stunden zog der historische Festumzug durch die prächtig geschmückten Straßen, die die Anwohner prächtig geschmückt hatten. Ein besonderer Blickfang waren auch die historischen Kostüme, in denen die Rats- und Arbeitskreismitglieder den Festzug begleiteten.

Bürgermeister Öhlschläger im Festumzug
Gruppe "Die Portugiesen aus Lemförde"
Gruppe "Die Portugiesen aus Lemförde"
Nach vielen Arbeitsstunden wurden prachtvoll geschmückte Festwagen präsentiert

Ein mittelalterlicher Markt löckte am 12. und 13. September Besucher aus no und fern zum Amtshof nach Lemförde. Narren, Musikanten, Possenreißer, Jongleure und Feuerschlucker luden zum Stelldichein und begeisterten mit ihren künstlerischen Darbietungen. Fahrende Händler und Handwerker boten die unterschiedlichsten Waren an und gaben einen Einblick ins mittelalterliche Wirtschaftsleben. Glanzlicht des mittelalterlichen Treibens waren die Ritterturniere, auf denen sechs Ritter hoch zu Ross mit Schwert und Lanze um die Gunst der liebreizenden Grafentochter stritten.

Das Ritterturnier schlug die Zuschauer in seinen Bann
Das Ritterturnier schlug die Zuschauer in seinen Bann

Als sich am Ende des Jubiläumsjahres Verwaltung, Rat, Arbeitskreis und Festwirt zur Nachlese trafen, gab es nur strahlende Gesichter. Einhellig herrschte die Meinung, dass nicht nur gebührend gefeiert, sondern vor allem der Zusammenhalt in der Lemförder Bevölkerung gestärkt worden war.